Der 19. Computer Grafik und Animations- Wettbewerb «Das Eremitage Museum: Die Erhaltung des Erbes eines Nation»

«Unsterblichkeit beruht auf der Arbeit an etwas Ewigem».
– Joseph Ernest Renan,
Französischer Philosoph und Schriftsteller.

«Kultur ist die Erinnerung der Menschheit an sich selbst».
– Aleksej Tegin, Komponist.

Das Eremitage- Museum ist eine einzigartige kulturelle Institution – ansässig in Russland bewahrt es Kunstwerke verschiedener Zeiten und Nationen auf. Die Eremitage ist nach den Niederlanden weltweit das Zuhause der zweitgrößten Sammlung der Niederländischen Kunst und beherbergt die größte Sammlung französischer Kunst außerhalb Frankreichs. Wissenschaftler aus der ganzen Welt kommen zur Eremitage, um Denkmäler der Kunst ihres Landes zu finden, die dank des Museums erhalten geblieben sind. Und so ist es nicht überraschend, dass im Jahr 2018, welches das Europäische Jahr des Kulturerbes ist, das Eremitage- Museum Veranstaltungen zum materiellen und nicht- materiellen Erbe und deren Geschichte sowie Problemen der Bewahrung durchführt. Wir laden euch ein, am Wettbewerb teilzunehmen und über das kulturelle Erbe und dessen Zukunft nachzudenken.

1. Warum bewahren wir Denkmäler des kulturellen Erbes auf?

Wir finden, dass es wichtig ist, dass jeder mit den Errungenschaften seiner Vorfahren Bekanntschaft macht, dass jeder die großen Werke, welche die Krönung der menschlichen Gedanken und Inspiration formen, sieht und hört. Uns ist es wichtig, auf die auf die architektonischen Werke zu gucken, die unsere Städte schmücken und ihnen eine einzigartige Identität verleihen, uns ist es wichtig, die Klänge der Musik zu hören, welche unsere Vorfahren erfreut haben. Uns ist es wichtig, die literarischen Werke zu lesen. Sie machen nicht nur eine Generation besser, moralischer und schöner, sondern inspirieren einen, die eigenen kreativen Ideen zu verwirklichen.

Was glaubst du — warum ist es immer noch notwendig, das kulturelle Erbe zu bewahren und es an die künftigen Generationen weiterzugeben? Wir laden dich ein, deine Meinung in Form einer Multimedia- Präsentation vorzutragen.

2. Einstellung zum kulturellen Erbe in verschiedenen Geschichtsepochen.

Im Laufe der Geschichte der Menschheit waren die Einstellungen zu kulturellen Denkmälern zweideutig. Sie änderten sich im Rahmen des politischen und religiösen Lebens oder bei Umgestaltung der ästhetischen Ideale. Wähle eine Epoche aus der Geschichte und finde heraus, wie Menschen aus früheren Zeitaltern, mit verschiedenen religiösen Ansichten, von sich bekämpfenden Staaten, an die Kunstobjekte herangetreten sind. Die Römer verwüsteten das Antike Griechenland, indem sie die besten Skulpturen als Trophäen mitnahmen. Glücklicherweise fielen sie unter den Einfluss der großen Griechischen Künste, sodass viele Kopien der antiken griechischen Statuen erhalten geblieben sind, diese kann man in der Halle der Antiken Künste in der Eremitage sehen.

Finde Beispiele von verschiedenen Einstellungen zu Kunst von vergangenen Zeitaltern, verschiedenen Religionen oder sich bekämpfenden Staaten. Präsentiere deine Geschichte in einem Multimedia- Format und begründe.

3. Die Enthusiasten der Erhaltung des Kulturerbes.

Dank Verehrern, die für die Erhaltung des Kulturerbes eintraten, wurde eine Vielzahl an architektonischen und natürlichen Denkmälern, Folkloristischen Liedern, Märchen, Traditionen, Kunsthandwerk bewahrt. Wer kennt nicht den großartigen englischen Dichter William Shakespeare? Es scheint heutzutage unmöglich, dass sich im England des 19. Jahrhunderts nur wenige Menschen an ihn erinnern konnten. Der englische Schriftsteller Charles Dickens sah es als seine Aufgabe die Erinnerung an seinen Landsmann wiederherzustellen. Er selbst organisierte Auftritte von Shakespeares vergessenen Stücken, er entwarf die Dekoration und spielte sogar selbst mit. So erlangte das Erbe des großen Dichters und Dramatikers wieder die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Auch Dickens war es, der den Verkauf des Hauses, in dem Shakespeare geboren wurde, an einen amerikanischen Unternehmer verbat, da dieser plante, das Haus nach Amerika transportieren zu lassen.

Diese Art von enthusiastischen Fachmännern, die den Erhalt des Kulturerbes beeinflussten, können überall in der Geschichte und in jedem Land gefunden werden. Erzähl uns etwas über sie in einem Multimedia- Format und sag und, was du denkst.

4. Die Zusammenwirkung der Künste in der kulturellen Bewahrung.

In der Eremitage wird das «Teeservice mit dem grünen Frosch» aufbewahrt. Auf 700 Objekten des Service sind über 1200 englische Landschaften hergestellt. Einige dieser Ansichten sind nur dank des Services vorhanden geblieben: Widdrington Castle, Lamphey Palace, Beaudesert Hall und viele andere.

Ist dir der Klavierzyklus «Bilder einer Ausstellung» von Modest Musorgskij bekannt? Welche Bilder sah der Komponist der der Ausstellung, von wem waren sie gemalt? Obwohl nicht ein Gemälde der Ausstellung erhalten geblieben ist, sind sie uns dank der Musik in Erinnerung geblieben. Es gibt viele Beispiele im Verlauf der Geschichte, in der Kunstwerke nur dadurch bewahrt wurden, weil sie in eine andere Kunstform verwandelt wurden. Finde Beispiele solcher Kunstwerke und präsentiere sie in einem Multimedia- Format.

5. Nicht greifbares Kulturerbe.

Wenn wir über Kulturelles Erbe sprechen, denken wir meistens an Denkmäler, Paläste und Kunstwerke. Das ist materielles kulturelles Erbe, doch gibt es auch immaterielles Kulturerbe: mündliche Traditionen und Formen von Ausdrücken, die Sprache und darstellende Künste beinhalten, also Schauspiel, Musik, Gesang, Tanz, Kostüme, Zeremonien und Feiertage; Wissen und Fähigkeiten zum Handwerk und nationalen Gerichten. Auf der Liste des materiellen Erbes, welche von der UNSECO aufgeführt wird, sind Kuriositäten wie die Falkenjagd, die spanische Reitschule in Wien, die Zucht nach Krabben fischender Pferde in Oostduinkerke (Belgien), Karneval und Festumzüge und sogar Weltbienentag.

Schau dir die Liste an, erregt ein Thema deine Aufmerksamkeit und möchtest du mehr darüber erfahren? Erzähl uns etwas über dein ausgewähltes Thema und präsentiere es in einem Multimedia- Format.

  • Cracklingen und Tonnecensbrand, ein Brot-und-Feuer- Fest, das zum Winterende in Gerardsbergen, Belgien, gefeiert wird.
  • Der Umzug gigantischer Puppen in Belgien und Frankreich.
  • Momogeri — eine Neujahrs- Feierlichkeit, die in acht Dörfern der Kozani- Region in West- Mazedonien, Griechenland, gefeiert wird.
  • Marmorkunst und Karnevalsumzüge in Tinos, Griechenland.
  • Die Pfeifsprache von La Gomera (kanarische Inseln, Spanien).
  • Die Kunst der Zubereitung Neapolitanischer Pizza, Italien.
  • Die Lefkara oder Lefkaritika Spitze, Zypern.
  • Die Wasser- und Windmühlen, Niederlande.
  • Die Parfümerie in Grasse, Frankreich.
  • Die Herstellung von Holzspielzeugen in Kroatien in Hrvatsko zagorje.
  • Sinjska alka, ein Reitwettbewerb in Kroatien.
  • Die Echternacher Springprozession in Luxemburg.
  • Und viele andere.

6. Was würdest du für eine «ewige Erhaltung» auswählen?

Die UNSECO- Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beinhaltet 17 Elemente, wohingegen auf der russischen Liste des nationalen Erbes nur zwei nicht greifbare Kulturgüter enthalten sind: das Heldenlied «Oloncho» der Jakuten sowie der kulturelle Raum und die mündliche Kultur der Familiengemeinden — der Gruppen der «Alt- Gläubigen». Hierbei handelt es sich um Gruppen, die nach Transbaikalien zwangsemigriert sind, sie sind Repräsentanten einer religiösen Bewegung, die im 17. Jahrhundert als Ergebnis der Spaltung von der Russisch Orthodoxen Kirche entstand.

Was sollte in Russland eurer Meinung nach noch bewahrt werden? Stellt eure Auswahl in einem Multimedia- Format vor.

7. Portrait der Länder nach kulturellen Vorstellungen geformt.

Когда Wenn wir «Paris» hören, denken wir an den Eiffelturm, die besten Künstler und modisch gekleidete Menschen. Wenn wir «Belgien» hören, sehen wir belgische Schokolade vor uns. Mit Wien verbinden wir Wiener Trüffel, Spanien — Picasso und Flamenco, Italien — Raphael, Ferrari, Pizza…

Wähle dein Lieblingsland aus und erstelle eine Grafik zu allem, was du mit diesem Land assoziierst. Was denkst du, können die Einwohner stolz auf das Erbe ihres Landes sein?

8. Das Erbe in der Zukunft.

Rembrandts Gemälde wurden von den zeitgenössischen Menschen weder verstanden noch erworben. Er hat kein Erbe hinterlassen, dafür aber ein Vermächtnis, auf das die Niederländer heute stolz sind.

Was hat in der heutigen modernen Kunst das Potential, ein Vermächtnis in der Zukunft zu werden? Erzähle über etwas, für das du dich interessierst; wähle ein Phänomen der modernen Kunst aus und zeige, wie die Leute in 100 Jahren auf diese Kunst reagieren. Oder versuche ein digitales Poster für eine Ausstellung im Jahr 3018 zu kreieren, die die Kunst des Jahres 2018 zeigt.

9. Das Erbe und du.

Erbe ist nicht nur das Lagern von Meisterwerken in der Eremitage. Erbe ist auch: Fotografien deiner Verwandten, die Lieblingsaufnahmen deiner Großmutter, dein Lieblingsrezept und deine Familientraditionen.

Du musst kein Restaurator, kein Wärter oder Wachmann/-frau in dem Eremitage- Museum sein, um dessen Erbe zu bewahren. Denke an die enthusiastischen Verehrer, über die wir gesprochen haben und sieh dich selbst an. Denke darüber nach und erzähle, was du tun wirst, um das kulturelle Erbe zu bewahren.

Wettbewerbsbedingungen

Frist: 22.September – 16.November 2018.

Alter der Teilnehmer/innen: 7-18 Jahre.

Die einzureichenden Arbeiten werden in folgender Form angenommen:

  • Bilder in digitaler Form und Grafikdesign.
  • Diverse Multimedia- Formate (PowerPoint etc.).
  • Flash- und Gif- Animationen.
  • Video.

Voraussetzung für die einzureichenden Arbeiten:

  • Digitale Arbeiten werden in folgenden Formaten akzeptiert: jpg, gif, bmp (nicht größer am 2,5MB).
  • Multimediaformate sollten nicht mehr als zehn Folien enthalten.
  • Die Länge der Animation oder des Videos sollte eine Minute nicht überschreiten und im Format psd, fla, ppt, pdn, etc. eingereicht werden. Jede Einreichung muss elektronisch in einem separaten Ordner (rar oder zip) gesendet werden. Der Ordner ist wie folgt zu benennen: ____ «Dein Vorname und Nachname».
  • Zusätzlich benötigen wir noch folgende Informationen in einer Textdatei (Format .txt): Schule, Klasse, E- Mail- Adresse, Telefonnummer, Name und Vorname deines Lehrers, Nummer deiner УЦВТ- Gruppe. Die Text- Datei ist wie folgt zu benennen: dein Familien- und Vorname, dein Alter, Nummer deiner Lerngruppe, Name deiner Arbeit. Zum Beispiel: Ivanov Peter — 12 Jahre — KO112 — Eremitage.bmp. Vermerke deinen Namen im unteren Abschnitt auf jede deiner Arbeiten!

Eingabefrist: 16. November 2018.

Wir akzeptieren die Einreichungen unter folgender E- Mail- Adresse: podeda@znaem.org sowie in den Studien- Zentren der Akademie (Telefon: +7(812) 612-11-22) oder dem Büro des Freiwilligendienstes (Telefon: +7 (812)710-98-76).

Das Verfahren des Wettbewerbes:

Eine Jury entscheidet über die Gewinner des Wettbewerbes. Die Gewinner werden bei einer Siegerehrung in Sankt Petersburg bekanntgegeben, Datum und Ort werden den Teilnehmer/innen mitgeteilt.

Die besten Arbeiten werden in den Hallen des Eremitage- Museums ausgehangen werden.

Organisatoren des Wettbewerbs:

1. Die Teilnehmer des Freiwilligendienstes des Eremitage- Museums (www.benevole.ru).
2. Das Akademie Zentrum der Technischen Akademie (www.ucvt.org).
3. Die Wissenschaftliche und methodologische Abteilung des Jugendbildungszentrums der Eremitage.


 

Viertes Internationales Festival, «Discover Your Europe at the Hermitage»

St.Petersburg, 22.09.2018: Am 22. September 2018 fand im General Staff Building der Eremitage, das vierte internationale Festival «Discover Your Europe at the Hermitage» statt. Dieses jährliche Event wurde als eine Kooperation zwischen der Eremitage, den europäischen Delegationen in Russland, den Konsulaten und den kulturellen Instituten der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, durchgeführt. Das Festival wurde organisiert um es zusammen mit dem «Europäischen Tag der Sprachen» zu zelebrieren, dieser findet eigentlich am 26. September statt. Die Europäische Union hat das Jahr 2018 unter das Motto «European Heritage Days» gestellt, so wurde dieses auch zum Hauptthema des Festivals «Discover Your Europe at the Hermitage».

Der interessanteste Teil des internationalen Festivals war auch gleichzeitig sein Hauptteil. An dem Samstag luden 18 Länder ihre Gäste dazu ein an einer Vielzahl von kreativen Aktivitäten teilzunehmen, darunter: 13 verschiedene Mitmach-Angebote, elf Lesungen, sieben Vorführungen, Allgemeinwissenstests und musikalische Aufführungen.

Die interaktive Zone «Hermitage: Preserving the Heritage of a Nation» wurde von dem Volunteer Service der Eremitage geleitet, dabei wurde die Wichtigkeit der kulturellen Traditionen herausgestellt, indem einige «europäischen Geheimnisse» erkundet werden konnten. Die Palette reichte dabei von Elementen des mittelalterlichen Tanzes, landestypischen Gerichten der EU Mitgliedsstaaten, über Lesungen, Gedichtswettbewerben bis zu den traditionell durchgeführten Wettbewerben für Computer Graphik und Animation. Die ganzen Aktivitäten waren gebettet in die Frage an die Besucher: «Welches russische Kulturerbe soll erhalten werden?».

Das Festival endete mit dem Auftritt der «Jungen Symphoniker» St. Petersburg und ihrem Konzert «CreatoProject», dass im Rahmen eines großen Abschlusskonzertes stattfand. Präsentiert wurde das Konzert von «The European Union National Institutes for Culture (EUNIC)».

Bitte sehen Sie Fotos hier.

Das Event stand unter der Schirmherrschaft des «VII St. Petersburg Internationl Cultural Forum».


23.09.2017: III Internationales Festival «Entdecke dein Europa in der Eremitage»

23.09.2017, Sankt-Petersburg: dieses jährliche Event ist eine gemeinschaftliche Initiative der staatlichen Eremitage und der Vertretung der Europäischen Union in der Russischen Föderation, die in enger Zusammenarbeit mit den Generalkonsulaten und Kulturinstituten der Mitgliedstaaten der EU realisiert wurde. Das Festival wurde zeitlich mit dem europäischen Tag der Sprachen, dem ökologischen Jahr in Russland und dem 300-Jahre- Jubiläum der zweiten grossen Europareise von Peter dem I. in den Jahren 1716-1717 abgestimmt.

Das Festival erlaubte den Besuchern in die mannigfaltige Welt der nationalen Bräuche der europäischen Länder und in ihre Geschichte einzutauchen, ohne dafür die Grenzen Sankt Petersburgs verlassen zu müssen. Die 18 teilnehmenden Länder bereiteten eine Menge interessanter kreativer Kurse für die Gäste vor: mehr als 10 Master classes, Vorlesungen und Treffen, 14 Sprachkurse, 11 Ausstellungen, 7 Kinovorführungen, musikalische Auftritte, Quizze mit Preisen und sogar einen «grünen» Subbotnik.

Durch die interaktive Zone «Europa durch die Augen Peters des Grossen» wurde es erlaubt die 300 Jahre zurückliegende Reise zu ermöglichen, vorbereitet vom Service der Volontäre der Staatlichen Eremitage. Die Besucher nahmen an zahlreichen Spielen, Rätseln, Wettbewerben, Master classes, Theatervorführungen und höfischen Tänzen aus dem 18. Jahrhundert teil. In der speziellen Fotozone konnten sich die Gäste mit der Attrape der Grossen Krönungskutsche Peters des Grossen fotografieren.

Der norwegische Katastrophenfilm «Welle» über die Konfrontation eines Menschen und eines Tsunamis eröffnete die Filmvorführungen. Der schwedische Dokumentarfilm «Fahrräder gegen Autos» führte das ökologische Thema fort und erzählte über die wunderbaren Veränderungen, die ein Fahrrad in unser Leben bringen kann. Darüber hinaus, gab es im Programm der Filmvorführrungen animierte Kurzfilme der Visegrad-Gruppe, Familienfilme für alle und einen Film über den Prager Zoo und über Hip Hop.

Die Gäste des Festivals nahmen an Master classes für zyprische Vasenkunst, finnische Spitzenklöppelei und dem Einfärben lettischer nationaler Muster teil, sie meisterten das ABC der estnischen Handwerkskunst, besuchten eine deutsche online Universität, lernten schwedische und holländische Literatur kennen, spielten Maliban und bewiesen ihre Fantasie in der Lego Master class.

Das Musikprogramm des Festivals bestand aus Alter und Moderner Musik, folkloristischen und klassischen Werken. Die Arie der Oper «Hypermnestra» von Charles-Hubert Gervais, welche Peter I. im Palais Royal präsentiert worden war, wurde vom Ensemble für Alte Musik «Solisten Katherina der Grossen» unter der Führung von Andrej Reschetin aufgeführt.

Das Festival wurde unter der Federführung vom VI St. Petersburger Internationalen Kulturforum abgehalten.


22.06.2017: Besuch der Freiwilligen im Museum «Petrovskaya Akvatoriya»

22.06.2017, St.Petersburg: haben die Praktikanten der Staatlichen Eremitage eine einmalige Gelegenheit bekommen, das Museum «Petrovskaya Akvatoriya» zu besuchen, wo ein einzigartiges interaktives Panorama von St.Petersburg im XVIII. Jahrhundert mit einer Fläche von 500 Quadratmetern präsentiert wurde.

Zunächst hatten die Gäste den Eindruck, dass sie sich nicht in einem Museum, sondern in einem Puppenhaus befänden, welches eher für Kinder interessant sei. Allerdings stellte sich der erste Eindruck schnell als falsch heraus, denn «Petrovskaya Akvatoriya» ist in der Lage Besucher jeden Alters zu fesseln, vor allem diejenigen, die Petersburg lieben und sich für die Geschichte der Stadt interessieren. Der Detailreichtum aller Gestaltungselemente hilft dem Betrachter in die Atmosphäre der damaligen Zeit einzutauchen und viele neue interessante Fakten über die Geschichte und den Bau der Stadt zu erfahren. Zum Beispiel sahen die Praktikanten wie der Ort aussah, an dem sich heute der Gebäudekomplex der Staatlichen Eremitage befindet. In den Fenstern des Hauses sind Mitstreiter des Zaren, etwa der berümte Schiffsbauer Feodossija Sklyaeva, abgebildet. In der Nähe des Winterpalastes von Peter I. haben die jungen Forscher zudem eine kleine Figur von Peter I. entdecken können, die die zukünftigen Modell-Segelschiffe erblickt.

Den Besuch der Studenten führte Lora Pawlowna Buday — führende Methodikerin des Museums. Sie erzählte viele erstaunliche Geschichten über St.Petersburg der Ära Peter des Große, so z.B. dass eines Tages am Ufer der Newa ein Elefant aus Persien gebracht wurde und es unklar war, wie dieser in einer kalten Klimazone gepflegt werden sollte. Desshalb sah sich der Zar gezwungen einen weiteren Elefanten als Geschenk abzulehnen.

Auserdem, hatten die Pranktikanten der Staatlichen Hermitage die Gelegenheit bekommen die Werkstatt des Museums zu besuchen, wo die Erbauer des Modells ihre Arbeitsplätze und Methoden zeigten, mit denen sie das Projekt realisierten.

Die Abteilung der studentischen Praktikanten der Staatlichen Hermitage bringt seine tiefe Dankbarkeit für die Gelegenheit und die Führung im Museum «Petrovskaya Akvatoriya» zum Ausdruck, das Layout von St. Petersburg zu Beginn des XVIII. Jahrhunderts mit eigenen Augen sehen zu dürfen. Die neu gewonnenen Eindrücke und das Wissen, dass bei dem Besuch erworben wurde, wird von den jungen Forschern bei der Herstellung einer Vielzahl von Workshops und den Vorbereitungen für das Projekt «Tour de France 1717 — die große Reise Peters des Großen» seine Anwendung finden.


9-10.06.2017: Die Teilnahme Der Praktikanten Der Staatlichen Hermitage An Dem X Internationalem Kongress

9—10.06.2017, Sankt Petersburg: Am 9. und 10. Juni 2017 fand in Sankt Petersburg der X. Internationalen-Kongress zum Thema Peter des Großen statt, welcher in diesem Jahr dem 300. Jahrestag des Besuchs von Peter I. in Frankreich gewidmet wurde. Die Besonderheit dieses Jubiläums-Kongress war die Teilnahme von Freiwilligen der Staatlichen Hermitage, die sich mit der Erforschung der zweiten großen Reise Peters I. beschäftigten.

Der Leiter des Institutes Peters des Großen, der traditionell als Organisator des Kongresses auftritt, und auch die Beschäftigten der Staatlichen Hermitage, die das Zeitalter Peters erforschen, haben mit großem Interesse die Bildungsarbeit der Freiwilligen an dem Projekt «Tour de France 1717 — die große Reise Peters des Großen» kennen gelernt und die Wichtigkeit dessen angemerkt.

In diesem Jahr entstand im Rahmen des Kongresses für die Freiwilligen eine eigene Abteilung, deren Leiter der Leiter des Freiwilligen-Dienstes Michail Yurevich Kozhukhovskiy und der Dozent des Institutes für Kunstgeschichte der Universität Paris I Sorbonne, Adrian Wohl. An dem Projekt waren freiwillige Studenten aus verschiedenen Ländern beteiligt (etwa aus dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Deutschland, Georgien, Italien und Frankreich), die die Möglichkeit hatten, auf dem Kongress ihre Präsentationen zu verschiedenen Aspekten des Anfang des XVIII Jahrhunderts und der russischen Gesellschaft der Zeit von Peter dem Großen vorzustellen.

Die Arbeit begann mit dem Bericht von M.Y.Kozhukhovsky über das Projekt «Tour de France 1717 — die große Reise Peters des Großen». Er sprach über die aktuelle Problematik der Erforschung der Epoche Peters des Großen in Russland und anderen Ländern Europas. Des Weiteren teilte er seine Erfahrungen mit der Erforschung des Themas innerhalb des Freiwilligen Teams mit. Darüber hinaus stellte der Leiter der Freiwilligen den Kongressteilnehmern die Methodik der Schaffung von Bildungs-Workshops und Spielen vor, um unseren Zeitgenossen zu einem besseren Verständnis der Ära von Peter I. zu verhelfen und verschiedene Aspekte der Reformen Peters des Großen zu veranschaulichen. Die Spiele und Workshops wurden mit großem Erfolg an drei Events vorgestellt: neben der Durchführung von der staatlichen Hermitage im Jahr 2017 auch auf der Siegerehrung der Teilnehmer des Wettbewerbes Computergrafik und Animation, der Nacht der Museen in der Hermitage und auf dem Festival «InterMuseum» in Moskau.

Anschließend stellten die ausländischen Freiwilligen die Ergebnisse ihrer Forschung vor. Kaj Vollenhoven (Niederlande) stellte die wirtschaftlich–politische Lage in Frankreich Anfang des XVIII vor. Nicole Christ (Deutschland) berichtete über den Briefwechsel der Regenten-Mutter Lizelotty Pfaltsskoy,(Liselotte von der Pfalz), indem sie genaue Einblicke in den Besuch Peters des Großen in Frankreich und in das tägliche höfische Leben gewährte. Durch Hendrickje Kelenbek (Deutschland) wurden die Teilnehmer des Kongresses in die Geschichte der «Indian» Sammlung eingeführt, die Peter dem I von der Gobelin-Fabrik in Paris im Jahr 1717 gestiftet wurde. George Cheminava (Georgien) und Anna Bishop (Italien) sprachen über die Mode der Herrschenden und die Probleme der Untersuchung der Thematik. Anzumerken ist, dass die Mehrheit der ausländischen Freiwilligen das erste Mal in ihrem Leben eine Präsentation auf russisch vortrugen, und dies trotz teilweise nicht vollkommener Beherrschung der Sprache.

Adrian Wohl dankte den Freiwilligen für ihre interessanten und informativen Berichte und kommentierte die Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses. Abschließend erläuterte der Französisch-Experte über seine Versuche zur Wiederbelebung der Atmosphäre der Epoche der Régence am Beispiel des Französisch Theaters Anfangs des XVIII Jahrhunderts. Der Vertreter des Institutes der Kunstgeschichte unterstrich die Notwendigkeit der allseitigen Untersuchung des Komplexes, einschließlich der literarischen und musikalischen Werke der damaligen Zeit.

Die Leiterin der CME «Schulzentrum» Irina Walerjewna Dyubanova betonte in ihrer Rede, dass bei der Entwicklung ihrer Themen die Freiwilligen oft von den Forschern der verschiedenen Abteilungen des Museums unterstützt wurden: «Während des Aufenthaltes in der Eremitage, machten sich die Freiwillige aus verschiedenen Ländern mit den Kunstwerken der Epoche von Peter I und Philippe Orlean bekannt. Es war sehr interessant mit Freiwilligen zu sprechen, die für die Schaffung von Bildungsprogrammen für Kinder und Erwachsene interessante Ideen anbieten».

Zum Abschluss des Kongresses wurden M.Y.Kozhukhovskaya und A.Wohl die Möglichkeit gegeben, vor allen Teilnehmern des Kongresses mit einer Präsentation das Projekt «Tour-de-France 1717 — eine große Reise Peters des Großen» zu erläutern, realisiert von den Freiwilligen der Staatlichen Hermitage, und über die erste Erfahrung der Abteilung der jungen Freiwilligen im Rahmen des Kongresses zu sprechen. M.Y.Kozhukhovskiy unterstrich: «Die Freiwilligen können stolz darauf sein, dass ihre Arbeit gefragt ist, und einer gemeinsamen Aufgabe dient – Bildung». A.Wohl schlug vor, in einem Jahr auf dem nächsten Kongress neue Kenntnisse der Erforschung der Atmosphäre der Epoche auszutauschen, sowie die Schaffung von Fach- Bildungsprogrammen.

Die Präsentationen der Freiwilligen im Rahmen der Jugendabteilung haben eine große Resonanz und Unterstützung unter den Mitgliedern des Kongress gefunden. Historiker der Epoche von Peter dem Großen teilten ihre Hoffnung mit auf eine weitere enge Zusammenarbeit mit den jungen Forschern des Freiwilligen-Teams der Hermitage.


Der Freiwilligendienst der Eremitage auf der Messe «Intermuseum-2017» in Moskau

25-29.05.2017, Moskau: fand im zentralen Ausstellungsraum «Manege» in Moskau die XIX internationale Messe «Intermuseum» statt.

In den fünf Tagen der Messe hat sich der Freiwilligendienst der Eremitage an einem Stand, in der Kinderabteilung, sowie in der Workshopzone präsentiert und eine Vielzahl an Spielen und interaktiven Beschäftigungmöglichkeiten geboten. Darunter:

  • Das Brettspiel «Tour de France 2017 — Die herausragende Reise Peter des Großen» zu Ehren des 300-jährigen Jubiläums der Reise Peter I nach Frankreich;
  • Bingospiel «Epochen und Stile», die die Besucher mit fünf verschiedenen Stilen am Beispiel von Ausstellungsobjekten der Eremitage bekannt machen sollte;
  • Ausmalen und Zusammenstellen von Collagen aus modischen Bildern des Jahres 1717 im Kurs «Französischer Glanz der Assamblé Peters I»;
  • Ein Computerspiel und das Zusammensetzen von Collagen «Erstelle deinen eigenen Gobelin», die auf Grundlage der «Indischen» Gobelinserie entwickelt wurden, welche Peter I in Frankreich geschenkt wurde;
  • «Her mit der Kutsche!» — Erstellung eines Papiermodells der großen französischen Krönungskutsche, die Peter I 1717 in Paris für die Krönung seiner Gattin bestellt hatte;
  • Das Spiel «Französisches Theater» hat alle Besucher mit Werken berühmter Dramaturgen bekannt gemacht. Neben den bekannten Stücken von  Molière und Racine, haben die Teilnehmer die Bekanntschaft von Figuren der commedia dell’arte gemacht, die zu Zeiten Ludwigs XIV in Frankreich sehr populär war. Desweiteren wurde die französische Komödie des bekanntesten Dramaturgen der ersten Hälfte XVIII Pierre de Marivaux vorgestellt.

Alle Materialien für Spiele und Kurse wurden im Verlauf von mehreren Monaten von den Freiwilligen selbst ausgearbeitet und haben eine strenge Kontolle durch die Forschungs- und Vermittlungsabteilung «Schulzentrum» der Eremitage durchlaufen.

Im Moskauer Ausstellungsraum «Manege», wo die Museumsmesse stattfand, haben Moskauer als Freiwillige bei der Durchführung von Masterkursen, Lesungen und Workshops geholfen. Die besondere Atmosphäre Frankreichs Anfang des XVIII Jahrhunders wurde einerseits von den nach Schnittmustern aus 1717 genähten historischen Kostümen der Leiter und anderseits von dem Modell der großen Krönungskutsche, mit der man sich fotografieren lassen konnte, geschaffen. Die Spiele und Kurse haben eine große Anzahl an Fans gefunden, die bereit waren wieder und wiederzukommen. So haben es die Freiwilligen geschafft, die vielen Besucher der Messe mit der französischen Kultur Anfang des XVIII bekannt zu machen und ihre Wirkung auf die einzigartige russische Kultur zur Zeit Peter des Großen nachvollziehbar zu machen.

Viele Moskauer haben zum ersten Mal vom Régence-Stil erfahren. Von allen französischen Neueheiten am Hof Peter I, von der französischen Mode Anfang XVIII Jahrhunderts, vom französischen theater und von der herausragenden Zeit, in der Russland das Glück hatte, zum ersten Mal in die französische Kultur einzutauchen und für immer mit dieser verbunden zu bleiben.

All das hat den Stand des Eremitage Museums lebhaft und vielseitig gemacht. Jeder der Besucher hat ein Stück Eremitage in Form von einer Collage, einer Papierkutsche, eines ausgemalten Bildes mit nach Hause getragen. Und natürlich haben sie auch ganz viel neues Wissen, gute Laune und Inspiration bekommen.

Wir danken allen Freiwilligen für ihre Ideen, ihre Ausdauer, Arbeit, Zeit, ihre Talente und für den Wunsch, zur Entwicklung interessanter Projekte für Besucher der Eremitage beizutragen!


20.05.2017: Nacht Der Museen-2017 In Der Eremitage

20.05.2017, St. Petersburg: hat die Eremitage an dem jährlich stattfindenden Projekt «Nacht der Museen» teilgenommen. Das von der Eremitage organisierte  Programm war der 300-jährigen Reise Peters I nach Frankreich gewidmet.

Das erste Mal wurde die Nacht der Museen von der Eremitage auf gleich zwei Standorten veranstaltet — im Restaurierungs- und Lagenrungszentrum «Staraya Derevnya» und im Winterpalast Peter I, welches 2017 sein 25-jähriges Jubiläum seit der Eröffnung der dem Alltagsleben der Zeit Peter I und der Person des ersten russischen Imperators geweihten Ausstellung feiert. Hier findet sich die «Wachsfigur» Peter I, welche von dem Bildhauer Carlo Bartolomeo Rastrelli 1725 geschaffen wurde. Viele Besucher haben das Museum dank der Nacht der Museen für sich entdeckt.

Der Winterpalast Peter I hat das allererste Mal an der internationalen Veranstaltung «Nacht der Museen teilgenommen». Durch die Mitarbeiter der Abteilung für Forschungs — und Vermittlungsarbeit, sowie die Abteilung der Geschichte russischer Kultur wurden spezielle Führungen entwickelt. Neben den Kunstvermittlern wurden die Gäste des Weiteren von kostümierten historischen Persönlichkeiten empfangen, so vom Kutschenmeister Nicolas Pinot, der von den Kutschen Peter I erzählte, sowie von der Imperatorin Katharina Alekseevna und Zarewna Anna Petrovna. Die Gäste hatten die Möglichkeit, interessante Einzelheiten vom Alltagsleben im Palast und der Mode des XVIII Jahrhunderts zu erfahren oder den Klang einer alter Uhr zu hören, dessen Melodien Peter der Große zu lauschen pflegte. Die Besucher des Schlosses hatten die Möglichkeit, sich mit ihren Lieblingspersönlichkeiten fotografieren zu lassen.

Dank eines komfortablen Busses, der von der Firma Tele2 zur Verfügung gestellt wurde, konnten die Besucher aus der Residenz des russischen Monarchen ins Frankreich zur Zeit Peter I reisen, welches im Restaurierungs- und Lagenrungszentrum «Staraya Derevnya» präsentiert wurde. Hier wurden die Teilnehmer der Nacht der Museen von einer Vielzahl von Überraschungen erwartet. Das Freiwilligenzentrum der Eremitage hat ein spezielles Programm vorbereitet, die das Eintauchen in die Zeit der Régence ermöglichte — eine einzigartige Periode Geschichte Frankreichs, von der nur die wenigsten Russen Bescheid wissen. Diese Zeit wurde nach dem Regenten  Philippe II de Bourbon, duc d´Orléans benannt, der im 1717 Jahr Peter I während seiner Reise in Frankreich empfangen hatte.

Beim Hereinkommen in das «Staraya Derevnya»-Zentrum wurden die Besucher sofort von einer besonderen Atmosphäre umringt. Speziell für diese Nacht wurden zwei Arien aus der Oper «Hypermestra» von Charles-Hubert Gervais vorgeführt. Eben diese Oper wurde für Peter I 1717 in Palais-Royal aufgeführt. Die Arien wurden gesunden von den «Solisten von Katharina der Großen» — einem Ensemble alter Musik unter der Leitung von Andreas Reschetin. Das Ensemble hat des Weiteren Werke von Jean-Baptiste Lully und Jean-Philippe Rameau vorgetragen.

Wunderschöne Damen und Herren in Kostümen Anfang des XVIII Jahrhunderts, unten anderem mit der berühmten Watteaufalte, haben den Besuchern Hoftänze gezeigt — unter anderem Menuett, Kontratanz und Folia. Die Gäste haben den ganzen Abend lang mit großem Vergnügen den Kontratanz erlernt und getanzt. Auf einer improvisierten Bühne wurden mit Hilfe der Gäste Stücke aus Komödien von Pierre de Marivaux aufgeführt, wobei ein ganz besonderes Schmankerl von fünf jungen Besuchern geliefert wurde, die zur Nacht der Museen gekommen sind.

Die Gäste hatten die Möglichkeit, viel Neues von den Ausstellungsobjekten der Zeit Peter des Großen zu erfahren. So wurde Ihnen bei einer Führung die große Krönungskutsche gezeigt, die von Peter I für die Krönung der Katharina I in Auftrag gegeben wurde, sowie konnten man sich die Garderobe des Imperators anschauen. Beim Masterkurs «Her mit der Kutsche» haben die Teilnehmer ein eigenes Exemplar der großen französischen Kutsche aus Papier bastelt und beim Kurs «Erschaffe deinen eigenen Gobelin» haben sie von der «Indischen» Serie der Gobelins erfahren, welche die exotische Tier- und Pflanzenwelt Brasiliens zeigen und Peter I geschenkt wurden. Der eigene Gobelin konnte sowohl auf Papier, wie auch am Computer in einem von den Freiwilligen der Eremitage entwickelten Programm erstellen. Beim Bingospiel «Epochen und Stile» konnte über die Besonderheiten der französischen und russischen Kunst XVIII Jahrhunderts anhand von Beispielen aus Malerei, Skulptur und Kunsthandwerk gelernt werden. Unter den Damen war vor Allem der Masterkurs «Französischer Schein der Assamblé Peters I» sehr beliebt, bei dem sie sich mit der Mode von 1717 bekannt machen konnte, indem modische Neuheiten der Zeit ausgeschnitten und ausgemalt und die Geheimsprache der Schönheitsflecken entdeckt werden konnten. Diejenigen, die ihr Wissen über Peter I unter Beweis stellen wollten, konnte am Spiele «Tour de France 1717 — Die große Reise Peter des Großen» teilnehmen. Hier durften sowohl Erwachsene, wie auch Kinder mitmachen und Fragen zu Peter I, seiner Epoche und den Sehenswürdigkeiten Frankreichs beantworten. Bei der Entwicklung der Materialien für die Masterkurse war die Forschungs- und Vermittlungsabteilung «Schulzentrum» involviert.

Im Café wurden den Gästen Schlemmereien à la France angeboten und an der Bushaltestelle, an der jede Stunde Busse zwischen den beiden Eremitage-Standorten pendelten, wurde man mit kostenlosem Kaffee von den «Kaffeemobilen» von Tele2 überrascht.

In diesem Jahr konnten nicht nur Besucher der «Staraya Derevnya» am Programm teilnehmen. Zum allerersten Mal wurde eine Liveübertragung auf die Beine gestellt, welche auf der Seite der Eremitage im Social Media Dienst VK und auf der Internetseite culture.ru gesendet wurde. So konnten 12.000 Menschen aus verschiedenen Städten virtuell bei der Nacht der Museen dabei sein. Insgesamt haben sich 40.000 Menschen die Onlineübertragung angeschaut.

Die Nacht der Museen im Restaurierungs- und Lagenrungszentrum «Staraya Derevnya» und im Winterpalast Peter I war eine tolle Möglichkeit, um neue Erfahrungen zu machen und Neues aus der Epoche Peter I und von der französischen Kunst Anfang des XVIII Jahrhunderts zu erfahren. So konnte jeder im Geiste auf die große Reise nach Frankreich gehen, die einst 1717 Peter den Großen so beeinflusst hatte.


14.05.2017: Auszeichnung der Teilnehmer des Wettbewerbs für Computergrafik und Animation «Tour de France 1717 – Die herausragende Reise Peter des Großen»

14.05.2017, St. Petersburg: fand im Menschikow-Palais die Auszeichnung der Teilnehmer und Gewinner des Wettbewerbs für Computergrafik und Animation zum Thema «Tour de France 2017 – Die herausragende  Reise Peter des Großen» statt. Das Proekt, welches gemeinsam von dem Freiwilligenzentrum der Eremitage, dem Schulzentrum, der Abteilung der Geschichte russischer Kultur und der Abteilung westeuropäisches Kunsthandwerks veranstaltet wurde, widmete sich Peter I und dem dreihundertjährigen Jubiläum seiner großen Reise im Jahr 1717.

Die feierliche Auszeichnung wurde vom V.V. Mecherikov, Leiter der Abteilung der Statlicher Eremitage «Menschikow-Palais», eröffnet. In seiner Rede hat Mecherikov die Besucher an die französischen Erbauer des Palais erinnert.

Die Leiterin der Organisation «Schulzentrum», I.V.Dubanova hat sich bei den Teilnehmer, sowie deren Eltern und Lehrern für die Arbeit an dem anspruchsvollen Projekt bedankt. O.E.Petrova, welche bei der Veranstaltung die Akademie für berufliche Weiterbildung vertreten hat, hat Worte der Dankbarkeit an das Freiwilligenzentrum gerichtet, welches bereits seit 12 Jahren bei der Organisaion von Computerwettbewerben helfend zur Seite steht. Der Vorgesetzte des Freiwilligendienstes M.J. Kozhukhovsky hat den Besuchern von den zahlreichen Veranstaltungen berichtet, welche in Frankreich und Russland zu Gedenken des Besuchs Peter des Großen in Frankreich im Jahr 1717, stattfinden. Zu diesen Veranstaltungen zählt auch der Wettbewerb «Tour de France 1717 – Die herausragende Reise Peter des Großen» und die Nacht der Museen im Staatlichen Eremitage Museum, welche am 20 Mai im Restaurierungs- und Lagerungszentrum der Eremitage «Staraya Derevnya» stattfindet.

Im Wettbewerb für Computergrafik und Animation «Tour de France 1717» konnten alle Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren teilnehmen. Die Teilnehmer haben Themen vorgelegt bekommen, welche mit bedeutsamen Geschehnissen Europas und Russlands Anfang des VVIII Jahrhunderts in Verbindung stehen, sowie die zahlreichen Reformen und Transformationen oder den Einfluss französischer Kunst auf die russische Kultur thematisieren. Einige der Themen haben mit der Baugeschichte Sankt Petersburgs zu tun. Die Teilnehmerarbeiten wurden in drei Kategorien ausgespielt: Computergrafik, Video und Animation, sowie Multimedia.

Nach der feierlichen Belohnung der Teilnehmer und Gewinner des Wettbewerbs, hatten diese bei einem von den Freiwilligen konzipiertem und organisiertem Lehrprogramm die Möglichkeit geboten sich durch Masterkurse und Spiele in die Zeit Frankreichs des XVIII Jahrhunderts zu versetzen. Den ganzen Tag über wurden die Gäste von Musik begleitet. Das Programm wurde von dem berühmtesten Tanz der Epoche eröffnet – dem Menuett.

Die Teilnehmer konnten ein Papiermodell der großen französischen Krönungskutsche aus der Sammlung des Eremitage Museums bauen, welche vom Peter I bei seinem Besuch der Gobelin-Manufaktur in Frankreich in Auftrag gegeben wurde. Der Masterkurs «Französischer Schein der Assamblé Peters I» hat einen Einblick in die französische Mode gegeben und das «Lottospiel« zeigte die Besonderheiten der französischen und russischen Kunst der Zeit.

Die jungen Leute durften nicht nur die exotische Flora und Fauna der «Indischen» Tapisserien, die Peter der Große auf der Gobelin-Manufaktur geschenkt bekommen hat, kennenlernen, sondern konnten sogar ihr eigenes Sujet für einen Gobelin herstellen. Sowohl in Papierform, als auch in einem speziell von den Freiwilligen entwickelten Computerspiel.

Der kreativste Kurs dürfte wohl der Theatermasterkurs gewesen sein. Bei diesem wurden Szenen des französischen Dramaturgen Pierre de Marivaux gespielt, sodass die Teilenhmer Szenen aussuchen, ihre Rollen erlernen und auf die improvisierte Bühne aufsteigen konnten.

Das Programm der Feierlichkeiten wurde mit einer Führung durch die Räume des Menschikow-Palais abgeschlossen. Alle Teilnehmer haben Urkunden, Geschenke und Einladungen zur Nacht der Museen erhalten, welche in der Eremitage-Filiale «Staraya Derevnya» am 20. Mai von 18.00 bis 23.00 Uhr stattfinden wird.


Schülerwettbewerbe zu informationellen Technologien werden von dem Freiwilligendienst der Eremitage zusammen mit der Forschungs- und Vermittlungsabteilung «Schulzentrum» und mit Unterstützung der Abteilungen der Eremitage seit 2005 veranstaltet. Die Arbeiten werden in Form von Multimedia-Vorführungen, Computergrafik und Animationen verwirklicht. Die arbeiten der Gewinner werden auf den Monitoren in den Sälen der Eremitage.


«Wir leben nicht einfach innerhalb des kulturellen Erbes, sondern wir sind für dieses Erbe auch verantwortlich»

«Wir leben nicht einfach innerhalb des kulturellen Erbes, sondern wir sind für dieses Erbe auch verantwortlich»

— Michail Koschuchowski, Oktober 2016.


Im Museum für Schöne Künste von Jekaterinburg haben die Eremitage-Tage mit einem interessanten Veranstaltungsprogramm begonnen. Eine der Veranstaltungen war für uns Anlass zu einem Treffen mit Michail Koschuchowski, dem Leiter des Volunteer Service der Eremitage. Angesichts der Gründung des «Eremitage-Ural-Projekts» haben wir die Gelegenheit genutzt, um mit Michail darüber zu sprechen, wie das kreative Potential der Freiwilligen geweckt werden kann und was für eine wichtige Aufgabe die ehrenamtliche Arbeit in der heutigen Welt darstellt.

— Michail Jurewitsch, haben Sie Zeit gehabt Jekaterinburg kennenzulernen?

— Ich bin zum ersten Mal hier und beginne erst seit ein paar Tagen mich mit den kulturellen Traditionen der Stadt auseinanderzusetzen. Wir haben mit mehreren Vertretern von sozialen Organisationen und Museen gesprochen, die daran interessiert sind, einen Freiwilligendienst aufzubauen. Ich hoffe, dass uns all dies dabei helfen wird, die Aktivitäten der Freiwilligen besser zu konzipieren und die Herausforderungen für die kulturellen Institutionen, die diese Veranstaltungen organisieren, besser zu verstehen.

Leider bin ich mit den Freiwilligendiensten im Ural noch nicht sehr vertraut aber ich werde mich sehr gerne damit beschäftigen. Ein ausgearbeitetes Konzept für eine Zusammenarbeit ist zwar noch nicht entstanden aber es ist wichtig und gut, dass wir damit begonnen haben. Ich habe sehr gute Erfahrungen bei der Organisation des Volunteer Service der Eremitage gemacht. Ich bin mir bewusst, dass sich bei uns spezifische Gewohnheiten, Praktiken und Methoden in der Zusammenarbeit mit den Volontären entwickelt haben und dass ein Konzept entstanden ist, das sich von allen anderen Konzepten der ehrenamtlichen Arbeit im kulturellen Bereich unterscheidet. In dieser Hinsicht sind wir einzigartig! Unser System hat sich allerdings dank der Tatsache entwickelt, dass wir Teil einer einzigartigen Stadt und eines einzigartigen Museums sind. Die Eremitage ist der Mittelpunkt zahlreicher kultureller Traditionen und in der ganzen Welt berühmt. Ich hoffe, hier in Jekaterinburg besser zu verstehen, was die Interessen der jungen Leute dieser Stadt sind, welche Atmosphäre hier herrscht, was die junge Generation anstrebt und was ihr helfen kann, sich zusammenzuschließen, um neue und interessante Projekte zu schaffen.

— Worin liegt die Einzigartigkeit der Organisation des Freiwilligendienstes der Eremitage?

— An der Eremitage spielt die Erfahrung der Museumsangestellten, mit denen wir seit vielen Jahren zusammenarbeiten, eine wichtige Rolle. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit nehmen sie gerne an der Entwicklung von Projekten des Volunteer Service teil und können sich so auf neuen Gebieten verwirklichen. Wir sind wiederum auf die Unterstützung der Experten angewiesen. Sie helfen uns zum Beispiel dabei, Kostüme zu nähen. Für das Projekt «Palmyra Leben einhauchen!» hat uns der Kurator der Abteilung für Skulpturen gezeigt, wie man Kleidung aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. fertigt. Ohne die Hilfe von zahlreichen Spezialisten, die an pädagogischen Projekten arbeiten oder die antike Welt und den Orient erforschen, wären den Freiwilligen die Hände gebunden gewesen und wir hätten das Projekt nicht auf diesem hohen Niveau realisieren können. Wenn man die Eremitage vertritt, muss jede Aufgabe auf ernsthafter wissenschaftlicher Recherche basieren. Zum Glück arbeiten wir in genauso einer Einrichtung, die es erlaubt, zahlreiche Talente aufzudecken und mit dem Enthusiasmus der Mitarbeiter zu vereinen, sodass wunderbare Projekte daraus entstehen. Ich kann sogar sagen, dass wir eine der kreativsten Einrichtungen der Eremitage sind: eine Blüte von Ideen, ganz neue Arten der Zusammenarbeit mit den Abteilungen und die Suche nach etwas Neuem erlauben es uns fantastische Veranstaltungen zu realisieren.

Ein weiteres einmaliges Prinzip von uns ist es, den Freiwilligen ein Verantwortungsbewusstsein für die Erhaltung des kulturellen Erbes zu vermitteln. Die Ehrenamtlichen beginnen ihre Arbeit innerhalb der Mauern der Eremitage mit einem genauen Verständnis dieser wichtigen Mission. Wir erlauben den Volontären keinesfalls zu denken, dass sie in der Eremitage eine rein mechanische Tätigkeit ausüben – niemals. Sie sind nicht nur für den Volunteer Service verantwortlich, sondern auch für die Eremitage, eines der besten Museen, und für das gesamte kulturelle Erbe der Welt – das muss man spüren. Natürlich ist es schwierig, so eine Verantwortung zu fühlen aber es ist wichtig zu verstehen, dass jede Idee und jedes von einem Freiwilligen geschaffene Projekt diese Aufgabe erfüllt. Die Volontäre arbeiten bei allen Aufgaben immer mit dieser globalen und edlen Idee vor Augen: sei es den Müll wegzubringen, Kisten auszupacken oder Gäste zu empfangen – auch bei diesen nicht besonders kreativen Tätigkeiten verstehen sie die hohe Aufgabe und sind immer bereit, Schwierigkeiten zu überwinden und ihre Zeit zu investieren, um spontan für jemanden einzuspringen. Mir scheint, dass allein wegen dieser hohen Mission und dieser globalen Idee ähnliche Einrichtungen auf der ganzen Welt gegründet werden müssen.

Ehrenamtliche Arbeit, ob es sich um die Tätigkeit der einzelnen Person oder die des gesamten Teams handelt, ist eine konstante Arbeit an sich selbst. Obwohl unser Freiwilligendienst nun schon seit 13 Jahren besteht, hören wir nicht auf, uns neue Ziele zu setzen und uns zu verbessern. Diese Worte hören sich vielleicht banal an aber wir versuchen wirklich zu verstehen, warum junge Menschen heutzutage unser kulturelles Erbe brauchen. Wir haben sogar ein ganzes Projekt, das darauf abzielt jungen Menschen näherzubringen, welche Rolle sie beim Schutz des Kulturerbes spielen können. Wir bestehen auf der Vorstellung, dass wir nicht einfach innerhalb des kulturellen Erbes leben, sondern für dieses Erbe auch verantwortlich sind. Wir können gegenüber dem, was in der Welt passiert, nicht gleichgültig sein. Wir können nicht sagen, dass wir auf etwas Wert legen, nur weil es mit unserer Arbeit zu tun hat und dem, was in der Entfernung passiert, keine Bedeutung beimessen. Das darf nicht passieren!

Als wir das Projekt geplant haben, in dem es um die schrecklichen Ereignisse in Palmyra geht, haben wir uns für den Titel «Palmyra Leben einhauchen!» entschieden. Wir haben uns also zum Ziel gesetzt, dass jeder Teilnehmer des Projekts maximal involviert ist und an diesem «Einhauchen» des Lebens, der Wiedergeburt Palmyras, direkt teilnimmt, damit ihm die Stadt vertraut wird. Auf der Grundlage dieses Konzepts haben wir ein interaktives zusammenlegbares Modell des Baaltempels und ein enormes Puzzle der Landkarte von Palmyra kreiert, das zusammengesetzt werden kann, so als ob man die Stadt neu aufbauen würde. Wir haben nicht das Recht, die Kultur zu vergessen und wir dürfen nicht zulassen, dass sie zerstört wird. Allein indem wir uns auf diese Prinzipien berufen, beginnen wir behutsam eine Verbindung mit dem, was uns umgibt, aufzubauen.

Natürlich wirft dies sehr viele Fragen auf. Journalisten haben uns gefragt, warum wir uns mit Palmyra beschäftigen, wo es doch so viele Probleme in unserer Nähe gibt. Aber wenn wir uns erlauben zu glauben, dass dies nicht wichtig und unbedeutend ist, können wir nie den Wert von dem verstehen, was sich in unserer Nähe befindet. Wir versuchen immer diese Rolle zu verstehen, wir lernen uns selbst besser kennen und können die Funktion der Museen in der Gesellschaft besser verstehen. Es scheint mir, dass man mit dieser hohen Mission die Freiwilligen von Jekaterinburg, die aus verschiedensten Bereichen kommen, zusammenbringen kann und dass dies die Basis für viele interessante Projekte sein wird. Das Wichtigste, der größte Bonus und die Hauptmotivation für die Volontäre ist, wenn sie die Verantwortung verstehen, die sie haben – dann machen sie die Arbeit, die von anderen für klein, unwichtig oder Routine gehalten wird, auf dem gebührend hohen Niveau.

— Sie haben erwähnt, dass es im Volunteer Service der Eremitage ein einzigartiges System gibt, die Leute einzubinden. Können Sie davon noch mehr berichten?

— Wir arbeiten sehr gerne mit Menschen verschiedenster Nationalitäten zusammen und zu uns kommen viele Studenten aus unterschiedlichen Ländern. Wir haben bereits Kontakt zu den Universitäten, an denen ausländische Studenten studieren oder ein Praktikum machen. Viele sind sofort von unserer Arbeit fasziniert und bereit, ihre Zeit zu investieren, um an unseren Projekten zu arbeiten. Für uns ist es sehr wichtig, neue Erfahrungen zu sammeln, denn nur so können wir etwas Neues schaffen.

Die Verwirklichung unserer Projekte ist zentral und ein wichtiger Anreiz für die Arbeit als Freiwilliger. Während der Arbeit müssen die Ehrenamtlichen zusammen mit Gleichgesinnten an Projekten teilnehmen. Sie haben daher vom ersten Tag an die Aufgabe ihr eigenes Projekt umzusetzen und das bedeutet, dass sie alle Aspekte der Arbeit sorgfältig betrachten werden – nicht nur innerhalb unseres Büros, sondern auch in der umgebenden Welt, mit dem Ziel interessante Ideen vorschlagen zu können. Es ist wichtig, dass das Projekt einen Bezug zur Entwicklung der Museumsarbeit und der Kunstvermittlung, zu der Einbindung in den Freiwilligendienst und zu der Zusammenarbeit mit pädagogischen Projekten und Universitäten hat. Normalerweise ist jedes neue Projekt ein neuer Blickpunkt, der es uns ermöglicht, uns selbst besser zu verstehen und neue Ideen zu schaffen und vorzuschlagen.

Die Verantwortung, die die Freiwilligen vom ersten Tag an tragen, erlaubt es ihnen Recherchen zu machen, neue Wege einzuschlagen und neue Ideen vorzuschlagen. Es wäre schön, wenn ihr hier etwas Ähnliches schaffen könntet, etwas, das auf der Erfahrung des kulturellen Lebens von Jekaterinburg basiert. Ich denke, dass hier bestimmt neue Mechanismen entstehen, um das kreative Potenzial der jungen (und nicht nur der jungen) Generationen zu entdecken!

— Haben Sie selbst schon einmal als Ehrenamtlicher gearbeitet?

— Ich bin der geborene Volontär! Das ist meine Mission. Ich sage den Ehrenamtlichen immer: wenn ihr die Mauern der Eremitage verlasst, müsst ihr daran denken, dass ihr nicht das Recht habt an einem Touristen, der sich verlaufen hat, oder an einem Fremden, der sich nicht zurecht findet, vorbeizugehen ohne ihm zu helfen. Auch wenn ihr schüchtern seid habt ihr nicht das Recht dazu weiterzugehen ohne stehen zu bleiben und eure Hilfe anzubieten. Auch wenn ihr die Antwort nicht wisst – tretet näher, fragt und versucht zu helfen. Vom ersten Tag an lernen die Freiwilligen zu helfen. Es ist klar, dass sie noch nicht über das gleiche Wissen verfügen wie diejenigen, die schon seit langer Zeit bei uns arbeiten, aber wenn ein Besucher eine Frage stellt, kann man nicht antworten: «Ich weiß es nicht, ich bin gerade erst angekommen». Man muss hingehen, überlegen und zusammen mit dem Besucher eine Antwort finden. Man muss sagen: jetzt überlegen wir, lösen die Frage und alles wird gut.

Diese Einstellung wird für den Einzelnen ein Leben lang zu einem inneren Kernstück und normalerweise bleiben die, die zu uns kommen, für immer Volontäre in unserem Büro, denn eine solche Erfahrung hinterlässt Spuren und ist eine wichtige Schule fürs Leben. Das mag sehr pathetisch klingen aber wenn wir dieses hohe Ziel nicht verfolgen, wenn wir diesen Idealismus nicht haben, können wir keine Heldentat im Leben vollbringen – das heißt ein ehrlicher würdiger Bürger sein, für den Geschichte, Kultur und Heimat einen Wert haben.

— Worin unterscheidet sich ein Ehrenamtlicher aus dem kulturellen Bereich von einem Ehrenamtlichen, der, sagen wir mal, im Bereich von Sport oder Umweltschutz tätig ist?

— Meiner Meinung nach erfüllen sie alle wichtige Aufgaben. Wir stehen in gutem Kontakt zu allen ehrenamtlichen Organisationen von Sankt Petersburg und deshalb verstehen wir sehr gut, dass die Arbeitsbedingungen in unserem fantastischen Museum einfach nicht mit den schwierigen Bedingungen von anderen Organisationen verglichen werden können, die sich mir sehr komplexen Aufgaben befassen und deren Freiwillige viel Stress aushalten müssen und auf eine harte Probe gestellt werden. Aus diesem Grund versuchen wir immer die Leute zu verstehen, sie respektvoll zu behandeln und an den gemeinsamen Veranstaltungen teilzunehmen. Die Ehrenamtlichen der Eremitage nehmen an städtischen und sportlichen Veranstaltungen teil, sie heißen die anderen Ehrenamtlichen willkommen und sind bereit, ihre Erfahrung zu teilen. Auf diese Weise wird die Eremitage Teil von einer riesigen Bewegung und die Volontäre müssen verstehen, dass wir alle an einer großen Aufgabe arbeiten.

Vielleicht liegen die Unterschiede in jenem Prinzip, von dem ich bereits gesprochen habe – in der besonderen Beziehung mit unserem Kulturerbe und im Verständnis dieser wichtigen Aufgabe. Außerdem geben wir jedem Ehrenamtlichen nicht eine spezielle Aufgabe, sondern jeder muss bereit sein, jede Art von Aufgabe zu übernehmen. Wir können an Projekten arbeiten, bei denen die Stärken, das Wissen und die Fertigkeiten von allen zum Einsatz kommen aber man muss auch jederzeit bereit sein, die kreativen Aufgaben wegzulegen und gemeinsam Kartons aufzuräumen, den Müll rauszubringen, den Behinderten zu helfen, einen Lkw mit Spielzeug auszuladen und noch vieles mehr. Und wir lieben es, all das zu machen: solche Sachen zu machen, verbindet uns.

— Warum gewinnt die ehrenamtliche Arbeit heutzutage an Popularität? Warum braucht die Gesellschaft Ehrenamtliche?

— Ich bin sehr froh, dass wir die Wichtigkeit und die Notwendigkeit der pädagogischen Bedeutung des Ehrenamtes für junge Menschen endlich auf hoher politischer Ebene verstanden haben. Als wir jung waren gab es Komsomol, wo viele schöne Sachen «ehrenamtlich» gemacht wurden und das hatte zur Folge, dass der pädagogische Effekt ausblieb. Es ist wunderschön, dass wir nun die Möglichkeit haben die junge Generation mit den Prinzipien des Freiwilligendienstes zu erziehen. Dies bietet die Möglichkeit die Stärken der Laien mit denen der Spezialisten zu verbinden, von den älteren Generationen etwas über das Leben zu erfahren, nicht mit Hilfe von Büchern oder Massenkommunikationsmitteln, sondern durch eine gemeinschaftlichen Arbeit.

Es gibt keine Alternative: hier finden wir Einheit, Verantwortung für andere, das Gefühl, dass das menschliche Leben wertvoll ist und Geschichte und Tradition eine Bedeutung haben. Das alles verbindet sich mit dem natürlichen Wunsch des Einzelnen Liebe zu zeigen. Es ist notwendig diese Initiative, die jedem Einzelnen innewohnt, zu unterstützen. Wir ziehen uns manchmal in unseren Individualismus zurück, um unsere persönlichen Probleme zu lösen aber tatsächlich leiden wir, weil wir nicht gehört werden, weil wir uns selbst nicht ausdrücken können und wir sind beunruhigt, wenn wir die Isoliertheit um uns herum sehen. Es ist wunderbar, dass es Mechanismen gibt, die es uns erlauben, das alles zu überwinden oder wenigsten all die schönen und guten Dinge, die in uns, unseren Nächsten und unseren Freunden stecken, zu realisieren und es ist schön eine möglichst gute Anwendungsmöglichkeit für diese Mechanismen zu finden.

Das Interview führte Darja Mitschurina, Oktober 2016.

Am 5. Dezember 2016 feierten die Freiwilligen der Ermitage den Internationalen Tag der Freiwilligen!

Jedes Jahr ehrt das Museum am 5. Dezember seine Ehrenamtlichen Helfer im Rahmen eines feierlichen Programms.

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In diesem Jahr wurden die Feierlichkeiten traditionsgemäß in dem Restaurations-und Lagerungszentrum der Ermitage „Staraya Derevnya“ abgehalten.  An der Schwelle des neuen Jahres 2017, eröffnete Mikhail Yurevitch Kozhukovskiy, Leiter des Freiwilligendienstes, das Programm mit einem Jahresausblick und erzählte von anstehenden Projekten für das neue Jahr, deren Vorbereitung bereits in diesem Jahr begonnen hat.  Er dankte den Teilnehmern für ihre Hilfe bei der Umsetzung der diesjährigen Projekte, u.a. „Palmyra Leben einhauchen“, das Festival „Eröffne dein Europa in der Ermitage“, das Jahr des Kinos, das Museumsfestival „Intermuseum“ und viele  weitere.

All diese Projekte weckten die kreative Ader in unseren Freiwilligen, die Kurzfilme über die Arbeit im Freiwilligendienst der Ermitage drehten. Darüber hinaus haben ehemalige Volunteers aus verschiedenen Ländern zur Feier des Tages kurze Videobotschaften eingesendet, in denen sie die Freiwilligen beglückwünschten und ihre eigenen Erfahrungen über die Arbeit im Freiwilligendienst schilderten.

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Das Restaurations-und Lagerungszentrum organisierte eine spannende Führung durch den Aufbewahrungskomplex für die Freiwilligen, und die Studenten der Staatlichen Universität Sankt Petersburgs führten das Theaterstück „Zwei Tage des Trojanischen Kriegs“, beruhend auf Motiven der „Ilias“ von Homer, auf.

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Am feierlichen Höhepunkt des Tages wurden die diesjährigen Freiwilligen mit Geschenken und Dankbarkeitsurkunden, signiert von dem Direktor der Staatlichen Ermitage M.B. Piotrovski, für ihre Mühe und Hilfe ausgezeichnet.

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